Việt Nam News – Wednesday, September 11, 2013, Volume XXIII, Number 7890
"Pepper exports have reached 103.000 tonnes worth a total of US$677 million in the first months of the year, up 20.4 per cent in volume and 16,1 percent in value year-on-year, according to the Ministry of Agriculture and Rural Development.
Output is estimated to reach about 95.000 tonnes this pepper crop, down 15 per cent against the previous one. With 10.000 tonnes in stock from the last season and 5.000 tonnes imported so far this year, the country has about 6.000 tonnes for export from now to the year end."
Was?
In den meisten Ländern gibt es zumindest eine englischsprachige Tageszeitung. Vietnam – mit mehr mehr Einwohnern als Deutschland – bietet die Việt Nam News.
Erwerbsgeschichte
Mein guter Kumpel Freerk Ohling urlaubte dieses Jahr in Vietnam. Er hat bei der An- und Abreise die sinnvolle Strategie des Gabelflugs angewendet. Das bedeutet er ist in Hanoi angekommen und von Saigon a.k.a. Ho-Chi-Minh-Stadt a.k.a. HCM City wieder abgeflogen. In beiden Städten besorgte er für den Leser die Việt Nam News. Die hier besprochene Ausgabe vom 11. September wurde von Freerk als 79 g Mehrgepäck im Rucksack längs durch das Land geschleppt. Nicht zuletzt diese Tatsache ließ sie wertvoller erscheinen als die von ihm 14 Tage später in HCM City erworbene Ausgabe.
Haptik
28 Seiten, fünf davon farbig, eine davon ist für eine ganzseitige Anzeige für Kopierer genutzt. Bei dem kurzen Vergleich beider Ausgaben fällt auf, dass die in Hanoi gekaufte Việt Nam News getackert ist und die aus HCM City nicht.
Inhalt
Liest man kurz vor Weihnachten eine Tageszeitung aus dem September, ruft das ein Vergangenheitsbewusstsein hervor, das deutlich unversöhnlicher stimmt als die obligatorischen Jahresrückblicksgalas in der Glotze. Diese, bereits Anfang ausgestrahlt unterschlagen schließlich nicht nur den letzten Monat des Jahres, sondern filetieren die verbleibenden elf Monate zu einem leichteverdaulichen Menü aus königlichen Babys und einfachen Helden des deutschen Alltags.
Nach der Lektüre einer 14 Wochen alten Tageszeitung hingegen, bekommt man das schale Gefühl, dass die Menschheit mal wieder wenig bis nichts zustande gebracht, geschweige denn irgendetwas im positiven abgeschlossen hat; auch wenn man das in aller Vorweihnachtskuscheligkeit zu wünschen hofft.
Was wirklich passierte, zumindest kurz vor dem 11. September: Buschbrände in Australien, Streiks in Frankreich, das erneute Beinhahe-Kippen der italienischen Regierung und eine neue Regierungskoalition in Norwegen, bestehend aus der bürgerlich-konservativen Høyre-Partei und der gemäßigt nationalistischen Fremskrittspartiet.
Derweil erfreute man sich in Vietnam über das Investment koreanischer Firmen und den Besuch des Vorsitzenden des Obersten Gerichtshofs in Kuba, Ruben Ferreo Kuba (sozialistische Einparteiensysteme müssen schließlich zusammenhalten). Gleichzeitig sind im Land die Gebühren für das Abheben am Geldautomaten um 67 Prozent gestiegen.
Die gute Nachricht am Schluss: Die Besucher des Disneyland Tokyo durften in der Woche vor dem 31. Oktober in Verkleidung aufschlagen. Eine ermäßigte Einlassgebühr gab es dafür meines Wissens nach aber nicht.
Verdikt
Eine gut gemachte Tageszeitung sollte einem auf der 20-minütigen Bahnfahrt zum Büro alle wichtigen Informationen verfügbar machen. Das gelingt den Machern der Việt Nam News vortrefflich. Sogar wenn man ihr Blatt in Ostdeutschland liest. Das ist ja aber auch als vietnamesische Hochurg bekannt.