Donnerstag, 16. Mai 2013

THE IDLER – NO. 45

The Idler Tom Hodgkinson

"Methaphors, I decided, could be dangerous. They made the complex simple, when it was smarter to embrace the complication. This was what appealed to me about Occupy, not its slogans but its multiplicity or - depending on your perspective - its infighting. That plurality - that indecision - was a more honest representation of the inside of my own mind."

Joe Dunthorne in '24 hours at Occupy - November 2011'.

Was?

Vor 20 Jahren brachte Tom Hodgkinson das erste Heft des Idler heraus. Inzwischen ist eine ganze Denkschule und ein kleines Unternehmen darum entstanden. Hodgkinson selbst hat mehrere erfolgreiche und auch ins Deutsche übersetzte Bücher geschrieben, einen Laden im Londoner Mami-und-Papi-Stadtteil Islington eröffnet und eine Familie auf dem Land gegründet. Seit Juni 2009 erscheint der Idler nun als gebundenes Buch.

Idling bedeutet auf deutsch faulenzen, brach liegen, müßg oder arbeitslos sein. Das wird auch auf den Seiten des Idler propagiert, allerdings sollte man keine leichte Kost erwarten. Die Freiheit wird hart verhandelt. Für den Leser ist Interesse an Geschichte und an gesellschaftlichen Transformationsprozessen von Vorteil. Englischkenntnisse sind obligatorisch.

Turnus

Ein Abonnement umfasst zwei Ausgaben in zwei Jahren.

Erwerbsgeschichte & Preis

Mein getreuer Ex-Mitbewohner Mayo hat mir mit seiner Freundin zum Geburtstag eine Schallplatte von Charles Mingus und einen Gutschein für die weltberühmte Zeitschriften-Boutique do you read me?! in Berlin-Mitte geschenkt. Das hat mich sehr gefreut und ich musste auch nicht lange überlegen was ich wollte, hatte ich mich doch schon beim letzten meiner jährlichen Besuche zum Erwerb der Film-Ausgabe vom Believer vom Idler angezogen gefühlt aber bisher Kaufzurückhaltung gewahrt.Der Gutschein reichte leider nicht ganz zum Erwerb der Zeitschrift aus und so musste eine Zuzahlung im zweistelligen Bereich geleistet werden. Es war das erste Mal seit Jahren, dass ich mich über einen Preis eines Druckwerks gewundert, sogar ein wenig geärgert habe.

Inhalt

Hodgkinsons Bücher waren ein Erweckungserlebnis. Als Autor tritt er im Idler nur durch ein tagebuchartiges Editorial in Erscheinung. Darin bleibt es bei einer Skizze des gar nicht so müßigen Alltags als Bestsellerautor, Ladenbesitzer und Familienvater. Sein Leben mutet zwar beneidenswert erfolgreich an, ist aber auch nicht so spannend.

Als Herausgeber sorgt Hodkinson für mehr Kurzweil. Schließlich gelingt es ihm immer wieder illustre Mitstreiter für den Idler zu gewinnen. So steuerte Damien Hirst, der Gustav Gans unter den zeitgenössischen  Künstlern, in der Vergangenheit nicht nur für ein Titelbild, ein Interview sondern in der Ausgabe 32 auch sein großartiges Textmassaker ‚Why Cunts Sell Shit to Fools‚ bei.

Star dieser Ausgabe ist vielleicht Allen Mark Whalley. Er war Gitarrist der Band Chumbawumba, was aber in dem Autorenverzeichnis unterschlagen wird. Dort ist er nur als Autor von Jogging-Büchern vorgestellt. Whalley beschreibt die amerikanischen Stadt-Kommune Arden in Delaware. Seine Frau Casey Orr hat Fotos der Bewohner gemacht:

Casey Orr photography in Arden

Haptik

Obwohl die Zeitschrift in Leinen gebunden ist, zeigt sich während des Blätterns schnell die britische Unverständnis schöner Buchkunst: Die Seiten sind nur zusammengeklebt und nicht durch Fadenbindung verstärkt. Beim Aufblättern knackt es immer so merkwürdig. Auch ein Lesebändchen fehlt. Schaut man über diese produktionsbedingten Mittelmäßigkeiten hinweg, lassen einen beim öffentlichen Lesen die Sperrigkeit, die Farbe und die schlichte Gestaltung des Einbands trotzdem gewisse Erhabenheitsanwallungen verspüren.

Verdikt

Leser dieses Blogs wissen um meine Verehrung von Hodgkinson. In seinem Heft habe ich vieles gelesen, manches nur halb. Ein klein wenig abgestoßen hat mich der Merkantilismus, der ganz in britischer Manier (sicher nicht weil Hodgkinson reich werden will, sondern weil er sein Unternehmen am Markt erhalten möchte) Waren hervorbringt wie die auf den letzten Seiten beworbenen Idler-Postkarten, Idler-Stifte, Idler-Pflanzensamen, Idler-Handtücher und Idler-Konfitüren. Man kann für 200 Pfund sogar Mitglied in der Idler Academy werden.

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