Donnerstag, 26. Dezember 2013

KinoNews 12/13

KinoNews Dezember 2013

„Aber leider kann man sich seinen Schutzengel nicht aussuchen. Und so kracht sein neuer 'Buddy' – den außer ihm natürlich keiner sehen kann – wie eine Arschbombe in Eddies Leben.“

– Betrachtungen zu Bully Herbigs neuem Weihnachts-Blockbuster

Was?

1971 eröffnete die U.S.-amerikanischen Schnellimbisskette McDonalds ihre erste Filiale in München. Seit 1986 sind dort auch einsame Besuche nicht mehr so schlimm, denn irgendwo in jedem Restaurant steht ein Ständer mit KinoNews. So kann man sich während des Burger-Mampfens an den Vorankündigungen von cineastischem Fastfood erfreuen.

Turnus

Monatlich

Auflage

Rund 830.000 Exemplare werden pro Ausgabe gedruckt. Verbreitungsgebiet sind die McDonalds-Filialen im gesamten Bundesgebiet. Die KinoNews und der damit verbundene Internetauftritt als auch die Kinospots sind das einzige Produkt der Hamburger T + M Presse Marketing GmbH, in der insgesamt 27 Mitarbeiter ihr Einkommen finden.

Im Januar 2007 wurde der Hauptanteil von T + M Presse an die Axel Springer AG verkauft. Einige Jahre war die KinoNews eine Beilage der Bild am Sonntag. Seit 2009 liegen wieder 100 Prozent der Anteile bei T + M Presse. Außerhalb von Deutschland gibt es die KinoNews nur in Luxemburg. Es blieb bei dem Versuch, die Zeitschrift in Österreich zu etablieren. Der Titel konnte sich dort nicht durchsetzen.

Obwohl die KinoNews kostenlos ist, verlässt wohl nur ein verschwindend geringer Anteil der Hefte die McDonalds Filialen.

Erwerbsgeschichte

Nachdem ich mich pünktlich nach Toröffnung in der Agentur für Arbeit Berlin Süd arbeitslos gemeldet hatte, schien nichts angebrachter, als ein Frühstück in der benachbarten McDonalds-Filiale einzunehmen. Die Mitarbeiter duzen die Kundschaft. Ansonsten zeigte man sich generös.

„Milch zum Kafee?“

„Gerne.“

„Zwei? Drei?“

Noch bevor ich antworten konnte, war da ein Häufchen von kleinen Plastikdosen mit Kondensmilch auf meinem Tablett. Suhlen im Überfluss. Und was gehört zu einem guten Morgenkaffee? Natürlich eine Zeitung.

Haptik & Vermutete Zielgruppe

Die KinoNews fühlt sich wie ein Aldi-Prospekt an. Doch gehören nicht gerade die Kunden von McDonalds zu einer soziologischen Klasse, die weder viel liest und vor allem nicht auf Papier? Diese Frage stellte ich dem Redakteur Volker Seehof. Er antwortete mit gelassener Höflichkeit: „McDonalds ist ein Familienrestaurant. Die Leserschaft, die schon vor 20 Jahren in den KinoNews geblättert hat, ist ja inzwischen auch erwachsen geworden.“ Außerdem: „Für einen BigMac braucht man ja beide Hände.“ Das stimmt natürlich.

Als gestalterisches Highlight sei das Wendecover genannt, dass neben leicht bekömmlicher Kinounterhaltung das zweite Kernthema der KinoNews ankündigt: Computerspiele.

KinoNews Dezember 2013

Inhalt

Bei manchen der acht besprochenen Filme wundert man sich schon darüber, dass sie so prominent platziert sind. So dürfte Uwe Bolls neuster Film ‚Operation Olympus‘ wohl nirgendwo in Deutschland eine derartig lange und wohlwollende Rezension erfahren haben wie in den KinoNews. Boll ist ein deutschstämmiger Regisseur, der in Nordamerika arbeitet. Seine kostengünstige Produktionsweise sorgt dafür, dass Kritiker gerne auf ihm herumhacken. Von vielen wird er als schlechtester Regisseur der Welt, gar als Ed Wood des 21. Jahrhunderts verschmäht. In Video-Interviews zeigt sich Boll allerdings stets als unterhaltsamer, intelligenter und erhellender Gesprächspartner.

Kuriosweise wird Boll in den KinoNews sogar mit seinem Dokortitel genannt. Scheinbar legt man bei T + M Presse wert auf hohe akademische Grade, denn auch der Chefredakteur Chrisoph Meier-Siem lässt im Impressum das Prof. vor seinem Namen stehen. Er lehrt am Hamburger Institut für Kultur- und Medienmanagement. Außerdem sitzt er seit 2008 im Verlegerbeirat der linksliberalen Wochenzeitung der Freitag.

Die Besprechung von Operation Olympus in den KinoNews interpretiere ich als kleine Verneigung von Meier-Siem gegenüber Boll. Beide sind nicht nur Akademiker mit Titel, sondern vor allem auch unabhängige Medienmacher, deren Projekte – günstig gedrehte Unterhaltungsfilme auf der einen Seite, auf der anderen ein Kinoheft für ein Fastfood-Restaurant  – einen einträglichen Anteil ihrer Zielgruppe ansprechen.Vermutlich werden die meisten Medien-Gourmets das Schaffen dieser beiden Herren jedoch als ungenießbar klassifizieren.

Verdikt

Wie Dr. Uwe Boll habe ich in Siegen erfolgreich ein geisteswissenschaftliches Studium abgeschlossen. Beim Arbeitsamt hat man mir nun zum ersten Mal in meinem Leben die Frage gestellt, die ich halb beschämt, halb stolz mit einem klaren „Ja“ beantwortet habe: „Sind sie Akademiker?“

Als Geisteswissenschaftler fragt man sich nach der Lektüre der KinoNews nämlich doch: Für welche Elaborate wird man mir in Zukunft das Geld geben, welches ich dann für einsame Besuche bei McDonalds und das Anschauen billiger Actionfilme ausgeben kann?

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