ramp SPECIAL.OPEL #1 – HERBST 2011 ECHT
"Dann sind pure Fanatasienamen besser?
Lassen Sie uns doch mal was ausprobieren. Kennen Sie das Wort : 'Tioni'?
Nein.
Was wäre das nächste, das sie machen?
Googeln?
Sie haben aber vorher schon etwas gemacht. Sie haben Ihren 'Klein-Google' im Hirn angeworfen, haben aber nichts gefunden, also gab es ein 'file' und das war leer."
Was?
Eine Feuilletonisierung wirbelt durch alle im Zeitschriftenkiosk vertretenen Lebensentwürfe. Das ramp wurde 2007 von einer Werbeagentur gegründet und verhält sich oberflächlich betrachtet zu auto motor und sport, wie 11Freunde zum kicker. Inzwischen gibt es einen Ableger, das Männerkulturmagazin rampstyle.
Die Nichterwähnung des SPECIAL.OPEL auf der nervigen ramp-Website spricht für den Sonderstatus dieser Kooperation zwischen unabhängigem Magazin und Automobilhersteller.
Erwerbsgeschichte
Lag im Büro rum. Es scheint ein geschäftlicher Kontakt zu Opel zu bestehen. Zumindest zeigte sich der Rüsselsheimer Autohersteller als Absender dieser Sonderausgabe. Das Anschreiben versprühte Stolz.
Vermutete Lesergruppe
Belegschaft von Opel und Geschäftskunden. Vielleicht auch Fans der Marke.
Turnus
4 x jährlich
Auflage
Laut Mediadaten liegt die Druckauflage bei 40.000 Exemplaren.
Kioskpreis-Inhalts-Verhältnis
Gesamtseitenzahl inklusive Titelblatt: 196 Seiten
Ganzseitige Anzeigen: Bei so einem Sujet wie dem Automarkt fischt die Anzeigenakquise meistens in guten Gewässern. Wenn man dann eine SPECIAL.OPEL herausbringt, könnnte der geneigte Leser eine gewisse Vorstellung bekommen wie die Finanzierung gelaufen ist. Anzeigenzählen erspare ich mir. 196 Seiten Opelwerbung, die aber durchaus interessant aufbereitet sind
Preis: Diese Ausgabe ist nicht käuflich zu erwerben
Format: „Opulent-lustvolles Coffee-Table-Car-Book“, so die Mediadaten
Preis pro Inhaltsseite: Für Opelfans fordert die Lektüre sicher wenig Geduld.
Titel
Als alter Fan der bemannten Raumfahrt beglückt mich das Titelbild. Es fehlt aber die Fahrspur des Fahrzeugs- Oder ist es vom Himmel gefallen wie die weißen Männer? Bitte keine Verschwörungstheorien.
Inhalt
Opel war ursprünglich ein Hersteller von Nähmaschinen. Soviel habe ich gelernt.
Erfreulich ist der ausführliche Artikel über den Manta.
Ab 1982 geht es dann in die Zukunft:
Bei Opels Greenwashing-Project Earth wird es dann doch ein wenig befremdlich. Nichts gegen Engagement von Unternehmen. Auch an den Zweiflern darf man zweifeln, aber man darf auch einfach so zweifeln.
Haptik
Solche Ralleyfotos sind fast so schön wie Mondfotos:
Der Redaktion des ramp scheint der Einsatz verschiedener Papiersorten am Herzen zu liegen. Das ist ein Taschenspielertrick und außerdem werden Schriftzüge aus Minuskeln immer Augenpulver bleiben.
Verdikt
Mein erstes Auto war übrigens ein Opel; ein weinroter Corsa mit 46 PS. Robustes Teil. Kaum mittelgebirgstauglich, aber liebenswert. So wie dieses Magazin. Es entspringt einer kleinen Agentur, die nicht mal in der massiv überbewerteten Hauptstadt angesiedelt ist, sondern in Reutlingen. Schließlich bewerten laut Mediadaten „85 % der Männer“ dieses schöne Bilderbuch „als sehr gutes Magazin“. Streicht man die Steigerungsform aus dem Satz, dann kann hier diese Aussage so stehen lassen.