THE RED BULLETIN – OKTOBER 2011
"Die beiden feinblonden Mädchen haben auch eine Erklärung für den unerhörten Erfolg isländischer Musiker: 'Ein riesiges Angebot von Musikschulen für Kinder, endlose Sommerferien und lange Polarnächte mit wenig Ablenkung."
Was?
Die Firma buttert ja schon seit Jahren riesige Summen in den Fun- und Extremsport. Das muss man in der Szene wohl mit einem ehrlich gemeinten, dankbaren Lächeln quittieren.
Auflage
Laut Impressum hat das Red Bulletin eine Gesamtauflage von 4, 6 Millionen Heften.
Preispolitik & Erwerbsgeschichte & Turnus
In der Aboauflage der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gefunden. Dort ist das Red Bulletin bis Ende 2011 monatlich beigelegt.
Weltweit werden Leser von 18 weiteren Publikation, darunter die der Kuwait Times, kostenlos mit dem bunten Kessel aus „ACTION/SPORT/REISEN/KUNST/MUSIK“ versorgt:
Für ein dreimonatiges Abo muss man 6,90 Euro bezahlen
Vermutete Lesergruppe
Dem typischen Abonnenten der Frankfurter Allgemeinen Zeitung attestiere ich wenig Interesse an Motocross und aufwendig bestickten New Era-Caps, aber bin natürlich froh, dass ein florierender Getränkehersteller dem gefährdeten Elfenbeinturm der deutschen Tageszeitungslandschaft mit Anzeigengeldern unter die Arme greift. Das wird man auch in den Redaktionsräumen sicher mit einem ehrlich gemeinten, dankbaren Lächeln quittieren.
Inhalt
Das Red Bulletin ist in drei Bereiche gegliedert: Es gibt zum einen das „Bulletin“ im ersten Drittel, dann kommt der Bereich „Action“ mit den längeren Geschichten. Hinten gibt es dann noch die Sparte „More Body and Mind“ mit weiteren kleinen Texten. Thematisch sind die drei Ressorts nur schwer voneinander zu unterscheiden.
Chris Sullivans Interview mit Ewan McGregor liest sich wie das aufgeblähtes Textprodukt eines zwanzigminütigen Promotion-Slots in irgendeiner Hotelsuite. Ist es vermutlich auch. Man hat doch schon tausendmal gelesen, dass der Onkel des schottischen Schauspieler einer der X-Wing-Piloten im ersten Star Wars Film war. Es ist allerdings schön, an den Film Shallow Grave – ein frühes Werk des Cool Britannia Kinos – erinnert zu werden.
Verdikt
Die Lektüre benötigt nicht mehr Zeit als eine langsam getrunkene Tasse Kaffee. Sicher gäbe es soviel an diesem Magazin zu hassen, aber was bringt schon Hass? Halten wir es besser mit einer Textzeile von Fields of Fire: „I don’t give a fuck about the word ‚extreme'“