BUCHKULTUR – Heft 143 | August/September 2012
„Nach seiner großen Fangemeinde lehrt Horror-Schriftsteller Stephen King jetzt die amerikanischen Superreichen das Gruseln. Nach Warren Buffets die Öffentlichkeit irritierende Bekanntgabe, dass er selbst prozentual weniger Steuern zahle als sein Sekretär, zog Stephen King mit einem offenen Brief in der Internetzeitung The Daily Beast nach: "Tax me, for F@%&'s Sake!" fordert eine höhere Besteuerung für sich und andere Superreiche. Seiner Ansicht bremsen die kontinuierlich verringerten Steuern der obersten Einkommensschicht die wirtschaftliche Aufwärtsmobilität in den USA.“
Was?
BUCHKULTUR erscheint in Österreich und ist eine Literaturzeitschrift im Sinne eines Berichterstattungs- bzw. Rezensionsmediums. Literaturlieferant ist die Zeitschrift selbst nicht. Nur auf der letzten Seite findet sich ein kurzer Prosatext.
Turnus
„ jährlich 6 Ausgaben“
Auflage
15.000 und Einhundert Hefte
Preis
Euro 4,90 in Österreich, SFR 8,90 in der Schweiz. Für den deutschen Markt ist kein gesonderter Preis ausgezeichnet.
Erwerbsgeschichte
Lag im Büro rum …
Inhalt & Vermutete Lesergruppe
Jeder, der sich für Bücher interessiert, könnte gefallen finden an der BUCHKULTUR. Weder sind die Texte hochgestochen, noch beugt sich die Redaktion bei der Auswahl der besprochenen Titel einem Aktualitätszwang.
Es gibt unter anderem die Ankündigung einer Ausstellung über den alten Haudegen William Burroughs. Die deutsche Version seines Debütromans Junkie kam neulich in mein Paket an die Firma reBuy.
reBuy hat sich auf den Ankauf gebrauchter Bücher spezialisiert, die diese dann als Händler bei Amazon verkaufen. Auf der Website von reBuy kann man anhand des EAN-Codes direkt den Wert seiner Bücher ermitteln. Übersteigt dieser Wert 10,- Euro ist die Versendung an reBuy kostenlos. Die meisten Bücher, die ich loswerden wollte, waren nach dem reBuy-Bewertungsmuster nur sehr wenig wert. Um die 10-Euro-Marke also zu knacken, musste ich mich an den Werken vergreifen, von denen ich zwar annahm, sie nicht wieder zu lesen, die ich aber eigentlich trotzdem behalten wollte.
Teil des Konvoluts war dann auch die einmal gelesene und inzwischen vergriffene Taschenbuchausgabe von Burroughs „Junkie“. Dieses Machwerk hat mich deprimiert. Bei Amazon ist ein gebrauchtes Exemplar nicht unter 14,- Euro zu kriegen. Ich habe 2,- Euro dafür bekommen. Schön blöd, aber mein Wohn- und Lagerraum ist nunmal begrenzt. Burroughs hätte sicher dasselbe getan.
Ein anderer Kopf auf den Seiten von BUCHKULTUR ist Michal Hvorecky. In Siegen war ich mal auf seiner Lesung aus dem damals gerade erschienenem Buch „City: Der unwahrscheinlichste aller Orte“. Auf der After-Party in David Schmidts Wohnung habe ich mit Hvorecky über Popliteraten gelästert. Er ist ein aufmerksamer und vielbeschäftigter Zeitgenosse. Checkt seinen Kram. So oft liest man slowakische Literatur schließlich nicht.
Verdikt
Bei der Lektüre älterer Ausgaben von BUCHKULTUR war mir öfter der Argwohn gegenüber dem deutschen Literaturbetrieb aufgefallen. Man kritisiert die Ignoranz der Leser. Der deutsche Buchmarkt ist groß, aber wenig interessiert an den Verlagsprodukten der deutschsprachigen Nachbarstaaten. Von diesem Argwohn ist in dieser Ausgabe aber nichts zu spüren.
Hier bleibt die BUCHKULTUR in Bestform: Mit knappen Texten und mehr Lob als Tadel ist sie die KinoNews unter den Literaturzeitschriften.